Ausblick auf den Bommer Weiher kathrinwittgen
Thurgau

Naturschutzgebiet Bommer Weiher

Die Landschaft der Bommer Weiher gehört «zum Schönsten, was in dieser Art im Kanton Thurgau noch vorhanden ist», stellt der Regierungsrat in einem Protokoll vom 9.9.1980 fest. Im gleichen Dokument spricht er sich dafür aus, «diese stille, charaktervolle, fast ausschliesslich von bäuerlicher Kultur geprägte Landschaft zu erhalten.»

Auch F. Leutert und D. Kaden beschreiben 1995 im Schutz- und Pflegekonzept für die Bommer Weiher diese Landschaft als sehr wertvollen Lebensraum für Amphibien, Reptilien und Libellen. Unter anderem sind hier Laubfrösche, Fadenmolche, 10'000 (!) Erdkröten, Ringelnattern, Bitterlinge, seltene Vögel wie Wasserrallen, Rohrammern, Teich- und Sumpfrohrsänger und der Biber zu Hause.

Seit Juni 2003 ist Pro Natura Thurgau Mitbesitzerin der Bommer Weiher: Ein Drittel gehört dem Kanton Thurgau, der zudem 1978 naturschützerisch wertvolles Streueland erworben hat, der gleiche Anteil ist im Privatbesitz. Der dritte Teil der rund 16.5 Hektaren ging dank eines Vermächtnisses an Pro Natura Thurgau über.

Stetige Aufwertung des Schutzgebiets

Dieser Mitbesitz bedeutet auch die Verpflichtung, das landschaftliche und ökologische Kleinod zu erhalten und aufzuwerten. Tatsächlich sind in naher Zukunft verschiedene Massnahmen notwendig, denn Algenwachstum und ein oft explosionsartiges Wachstum des Hornkrautes zeigen an, dass die Wasserqualität verbessert werden muss.

Das Ziel künftiger Aktionen ist es, den Düngereintrag ins Gewässer und in die Streuewiesen zu verringern. So hat das Raumplanungsamt begonnen, die gesetzlich vorgeschriebenen Pufferzonen auszuscheiden. Der Nährstoffeintrag durch Drainagen und Bäche liesse sich durch Schönungsteiche massiv verringern; es sind dies dem Weiher vorgelagerte Absetzbecken, in denen Schilf und andere Pflanzen einen grossen Teil der Düngestoffe binden. Solche «Kläranlagen» sind zu planen. Auch Ausdohlungen, das Anlegen von Hecken und Krautsäumen, die Extensivierung und Düngeberatung helfen mit, die Situation zu verbessern.

 

Naturschutzgebietdetails

Anreise

Mit der S-Bahn von Weinfelden bis Haltestelle Siegershausen, anschliessender Fussmarsch von rund 30 min.