Junger Feldhase duckt sich im Acker © denisekarp

Aktion Hase & Co. SH/TG

Die Biodiversität im Kulturland steht weiterhin unter enormem Druck. Der drastische Rückgang vieler Kulturlandarten, insbesondere der Insekten, ist alarmierend. Gemeinsam mit der Sektion Schaffhausen setzt sich Pro Natura Thurgau im Rahmen der nationalen Aktion Hase & Co. für mehr Biodiversität im Kulturland ein.

Ziel der Aktion Hase & Co. Schaffhausen/ Thurgau ist es, verschiedene Lebensräume im Kulturland aufzuwerten oder neu zu schaffen. Der Feldhase ist dabei Stellvertreter für verschiedene Kulturlandarten, welche gefördert werden sollen. Neben ihm möchten wir typische Arten der Wiesen und Felder wie Kleinsäuger, Bodenbrüter aber auch Amphibien- und Reptilienarten sowie Insekten und Begleitpflanzen fördern.

Gemeinsam mit Bewirtschaftern und weiteren Partnern soll mit der Aktion eine Verbesserung für die Natur des Thurgauer und Schaffhauser Kulturlandes bewirkt werden. Während der laufenden zweijährigen Pilotphase nehmen wir diesbezüglich sehr gerne Anregungen und Ideen Ihrerseits entgegen.

Anschliessend sind zwei 4-jährige Umsetzungsphasen geplant, womit sich die gesamte Aktionsdauer auf 10 Jahre beläuft. Mittlerweile haben sich zwei Schwerpunkte herauskristallisiert, welche im Rahmen der Aktion unterstützt und gefördert werden.

Kathrin Wittgen, Projektleiterin Aktion Hase & Co. SH/ TG
071 422 48 23 (Mo, Di, Fr) @email

Tim Schoch
Aktion Hase SH/TG
Ansprechpartner für Schaffhausen
071 422 48 23
@email



fromentalwiese bei langrickenbach @ manfredhertzog Manfred Hertzog

Regionales Saatgut

Um das lokal angepasste Erbgut wertvoller Wiesen zu erhalten, liegt ein Schwerpunkt der Aktion Hase & Co. SH/ TG auf regionalem Saatgut.

Einerseits möchte die Aktion extensive Wiesen fördern, bspw. durch die Erstellung einer regionalen Saatgutmischung, durch das Einbringen ursprünglicher Arten und Erhöhung der Qualität auf Q2. Eine weitere Möglichkeit, den Genpool ökologisch wertvoller Flächen zu erhalten, ist die Schnittgutübertragung. Dabei wird das gemähte Schnittgut einer ökologisch hochwertigen Spenderfläche direkt auf eine in der Nähe befindliche und entsprechend vorbereitete Empfängerfläche übertragen.

Buntbrache © timschoch Tim Schoch

Strukturen in der Kulturlandschaft

In den letzten Jahren sind ökologisch wertvolle Strukturen in der vermehrt ausgeräumten Landschaft und durch die intensive Landwirtschaft fortlaufend verschwunden. Doch genau solche biodiversitätsfördernde Elemente sind für viele Pflanzen- und Tierarten ein wichtiger Lebensraum.

Hecken und Feldgehölze beleben und gliedern die Kulturlandschaft, vernetzen Lebensräume miteinander. Sie bieten vielen Tierarten Schutz, Winterquartier, Nist- oder Eiablageplatz. Mit ihren Knospen, Blüten, Pollen, Früchten, Blättern und Pflanzensaft bieten sie ganzjährig Nahrung. Mit zusätzlichen Kleinstrukturen wie Ast- oder Steinhaufen, Trockenmauern und kleinen Gewässern können weitere Arten gefördert werden. Bunt- und Rotationsbrachen sind zusätzliche wertvolle Biodiversitätsflächen im Ackerbau, welche durch die Aktion Hase & Co. gefördert werden.

Ein weiteres Thema, welches beide Kantone der Aktion betrifft, sind Rebberge. Nach einer Informationsveranstaltung beim vorbildlichen Weingut Lenz sollen in beiden Kantonen auch gezielt Rebflächen mit Strukturen aufgewertet werden. Hierbei wird das Ziel verfolgt, im direkten Kontakt mit Weinbauern die Rebberge zu begehen und lokal vorhandene Lebensräume mithilfe von Kleinstrukturen für seltene Arten aufzuwerten. Dabei soll auf grösseren Flächen durch ein ganzheitliches Konzept, auch betriebsübergreifend, eine grosse Wirkung erzielt werden.

Gerne beraten wir Sie vor Ort, welche Strukturen sich für die Erhöhung der Biodiversität auf Ihrem Betrieb anbieten würden.