Grüne Wiese mit lila Witwenblumen bei Herrenhof manfredhertzog
03.12.2018

Was präsentiert sich auf den neuen Postkarten?

Mit dem Spendenbrief sind im November zwei neue Postkarten von Pro Natura Thurgau in die Briefkästen der Mitglieder geflattert. Doch was genau ist Manfred Hertzog dafür vor die Linse geraten?

Auf den ersten Blick könnte man ihn aufgrund seiner Färbung und der dichten Behaarung mit einer kleinen Hummel verwechseln, wenn er von Blüte zu Blüte fliegt – doch es ist der Pinselkäfer. Dies ist kein Zufall, die Tarnung als Hummel dient ihm als Schutz vor Frassfeinden, die sich vor dem vermeintlich vorhandenen Stachel fürchten. Dabei gehört der auffällige Blütenbestäuber zur Familie der Blatthornkäfer, wie etwa der Maikäfer oder der Rosenkäfer.

Die Larven des Pinselkäfers entwickeln sich während 18 Monaten in morschem Holz von Laubbäumen und ernähren sich auch von diesem. Daher profitieren sie, wie viele andere Insekten auch, von Totholzinseln, welche im Wald stehen gelassen werden. Die Lebensdauer des adulten Tiers beträgt ungefähr sechs Wochen. In dieser Zeit ernährt sich der Pinselkäfer von Staubblättern und dem Pollen von Blüten. Dadurch nimmt er eine wichtige Funktion bei der Bestäubung und somit der Förderung dieser Pflanzen ein. Bevorzugt besucht er Doldenblütler wie die wilde Möhre, Liebstöckel oder den Schierling, aber auch auf Brombeeren, Margeriten oder Witwenblumen ist er zu finden.

Diese verdanken ihren Namen dem Umstand, dass ihre Blüten nur vier statt fünf Kronblätter besitzen, womit sie «verwitwet» sind. Mit ihrer bläulich-lila Färbung lockt die Wildblume auf mageren Wiesen eine Vielzahl an geflügelten Bestäubern an. Blumenwiesen, Buntbrachen und ungemähte Randflächen sind somit für die einheimischen Insekten lebensnotwendig.

Pinselkäfer auf Witwenblume

Ein Pinselkäfer sammelt Pollen einer Witwenblume manfredhertzog
© Manfred Hertzog