Birkenstämme vor Schilfgürtel stephanluescher
Thurgau

Naturschutzgebiet Hudelmoos

Leuchtende Birkenstämme vor dichten Schilfgürteln, glitzernde Bächlein zwischen Tümpeln, strahlende Sumpf-Dotterblumen - dank einzelnen Pfaden, die in das Gebiet hineinführen, lässt sich das Hochmoor Hudelmoos mit federndem Boden unter den Füssen direkt erleben.

Die Moränenlandschaft dieser Gegend wurde durch die Gletscher der letzten Eiszeit geformt. Nach dem Rückzug der Eismassen bildeten sich an tieferliegenden, dichten Stellen kleine Seen, aus denen sich im Laufe der Jahrtausende Moore wie das Hudelmoos entwickelten.

Geschichte des Hudelmoos 

Der steigende Energiehunger durch die wachsende Bevölkerung und die Industrialisierung im 18. Jahrhundert führten an vielen Orten zum Torfabbau. So wurde auch im Hudelmoos seit etwa 1750 bis Mitte des 20. Jahrhunderts Torf gestochen. Als Folge dieses Abbaus sind heute nur noch Reste des ursprünglichen Moores vorhanden.

Seit dieses Gebiet im Jahre 1977 unter kantonalen Schutz gestellt wurde, regeneriert sich das weitgehend abgebaute Hochmoor wieder. Auf den weniger feuchten Flächen haben sich Riedwiesen (Kleinseggen- und Pfeifengraswiesen) gebildet. 1990 wurde das Hudelmoos ins "Bundesinventar der Hoch- und Übergangsmoore von nationaler Bedeutung" aufgenommen. Das Ziel der aktuellen Pflegemassnahmen ist es, die artenreichen Riedwiesen und die allgemein grosse Biodiversität zu erhalten und eine weitere Regenerierung des Hochmoores zu ermöglichen.

Hotspot der Biodiversität

Das Hudelmoos gilt heute als Hotspot der Biodiversität. Eine 1992 veröffentlichte Monographie führt unter anderem folgende Artenzahlen:
•    40 Vögel
•    210 Schmetterlinge (inkl. Nachfalter)
•    29 Libellen
•    348 Gefässpflanzen
•    98 Moose (davon 15 Torfmoose)
•    298 Pilze

Naturschutzgebietdetails

Anreise

SBB bis Amriswil. Von dort mit dem Bus Richtung Bischofszell-Stadt bis Haltestelle Zihlschlacht-Oberdorf.
Anschliessend 2 km Fussmarsch.

Weiterführende Informationen